GSMA veröffentlicht europäisches Mobile Observatory, das die wichtigsten Entwicklungen in der Mobilfunkbranche erläutert
BRÜSSEL, December 9, 2011 /PRNewswire/ --
- Die Mobilkommunikation ist eine der größten europäischen Branchen, die mit der Luft- und Raumfahrtindustrie vergleichbar und mit einem Gesamtumsatz von 174 Milliarden Euro in 2010 größer als die Pharmaindustrie ist; erreicht Europa den Investitionsumfang der USA in die ICT-Branche, kann es bis 2020 760 Milliarden Euro zum BIP der Region hinzufügen
Die GSMA hat heute die europäische Ausgabe ihrer Mobile Observatory-Reihe veröffentlicht, die eine Momentaufnahme der neuesten Statistiken und Marktentwicklungen liefert und ein Bezugspunkt für interessierte Projektbeteiligte in der Mobilfunkbranche ist. Dazu zählen politische Entscheidungsträger und Regulatoren. Sie verschafft einen Überblick über den Zustand der Branche, einschließlich der Wettbewerbsentwicklung, der Innovation in neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien und des Beitrags der Branche zur sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in Europa.
"Die Mobilfunkbranche hat durch die ständige Verbesserung und die Einführung neuer Dienstleistungen und Produkte sowie durch die Schaffung einer 'verbundeneren Wirtschaft' unsere Lebens-, Arbeits- und Spielweise verändert", Anne Bouverot, Generaldirektorin, GSMA. "Die Ergebnisse des Observatory zeigen, dass die Mobilfunkbranche in Europa ein entscheidender Geschäftssektor ist. In nur zwanzig Jahren hat die Mobilfunkbranche eine Größe erreicht, die mit der Luft- und Raumfahrtindustrie vergleichbar ist. Zudem ist sie mit einem Gesamtumsatz von 174 Milliarden Euro in 2010 und der Schaffung von 1,7 Millionen Arbeitsplätzen größer als die Pharmaindustrie."
Mobilfunkbranche fördert bedeutende sozioökonomischen Beteiligung
Die Mobilfunkbranche erhöht dank geringerer Vorlauf- und wiederkehrender Monatskosten im Vergleich zur Festnetzkommunikation den Zugang zu Sprach- und Datenkommunikationsdienstleistungen für Europäer. Die Mobilfunkbranche erbringt ebenfalls einen wesentlichen Beitrag zur europäischen Wirtschaft, der in Folgendem besteht:
- BIP-Beitrag von Mobilfunkbetreibern ca. 174 Milliarden Euro (1 % des BIP des gesamtem EWR);
- Beitrag zu öffentlichen Geldern in Höhe von ca. 83 Milliarden Euro - davon 65 Milliarden Euro direkt von Mobilfunkbetreibern, und
- Direkte Einstellung von 370.000 Europäern und veranlasste Anstellung von weiteren 1,3 Millionen Europäern.
Die Investitionen der Branche in neue Technologien und Infrastrukturen stimulieren die Wirtschaft und helfen somit dabei, das wirtschaftliche Wachstum wiederherzustellen und den wirtschaftlichen Aufschwung zu fördern. Die Investitionen in zukünftige Technologien durch Betreiber und regulatorischen Akteure, wie die Europäische Union, sind für das zukünftige Wirtschaftswachstum lebenswichtig. Die europäischen Staaten könnten, indem sie die USA auf dem Gebiet der ICT-Investitionen (einschließlich Mobilfunk) einholen, bis 2020 zusätzliche 760 Milliarden Euro zu ihrem gemeinsamen BIP hinzufügen, was einem Anstieg von fünf Prozent über den Prognosen entspricht.
Die Mobilfunkbranche ist mit einem Kapitalaufwand von durchschnittlich 12 Prozent des Umsatzes in 2010 eine der kapitalintensivsten Branche. Der Investitionsbedarf der Mobilfunkbranche ist bedeutend höher als für andere, schnell voranschreitende, innovationsbasierte Industrien wie die Pharmaindustrie, Telekommunikationsgeräte, Halbleiter, Software- und Internetdienste und fördert eine gesunde Wirtschaft sowie die Tragfähigkeit von unterstützenden Industrien.
Von einem gesellschaftlichen Standpunkt aus gesehen, erbringt die Mobilfunkbranche einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Sicherheit der europäischen Bürger. Dies erreicht sie, indem sie die Sprechzeiten der Notdienste verlängert, mobile Ferngesundheitsdienste ermöglicht und die Entwicklung innovativer Dienstleistungen zum Schutz verletzlicher Gruppen wie z. B. Kindern oder älteren Personen erlaubt.
Allgegenwart der Mobildienste und Wachstum des mobile Breitbandes stimulieren den Wettbewerb
Mobilfunkdienste sind überall erhältlich und weisen einen Netzabdeckungsanteil der Bevölkerung von beinahe 100 Prozent und eine mobile Einschaltungsquote von 128 Prozent in Europa auf (im Vergleich zu 100 Prozent in Japan und 104 Prozent in den Vereinigten Staaten). Das sind 656 Millionen individuelle Abonnements (gemessen nach aktiven SIM-Karten), die im Besitz von 456 Millionen Europäern (89 Prozent der Bevölkerung) sind, wovon viele mehr als ein Abonnement haben. Tatsächlich sind Mobilfunkdienste oft die einzige normale Kommunikation für sozioökonomische Gruppen, und wahrscheinlich wird der derzeitige Twen-Markt niemals über einen Festnetzanschluss verfügen.
Die innovativen Datendienste haben die Dynamik der Branche und die Art und Weise, wie Nutzer ihre Geräte verwenden, verändert. Dies äußert sich in einem verbraucherorientierten Mobilfunkökosystem mit einer vielfältigen Palette an Akteuren. Das mobile Breitband wird voraussichtlich in den nächsten fünf Jahren auf über 90 Prozent ansteigen. Die Explosion auf dem Gebiet der mobilen Daten, die Europa erlebt, wird weiterhin von Investitionen und Innovationen von Akteuren aus dem gesamten Mobilfunkökosystem angetrieben.
Die Wettbewerbsstärke der Branche und die Verfügbarkeit einer breiten Auswahl an Preisbildungstarifen, die dem Verbraucher eine Auswahl ermöglichen, werden eindeutig durch steil abfallende Preise und dies in einem Maße, das in anderen Branchen nur selten beobachtet wird, belegt. Im EU27-Raum sind die Mobilfunkpreise zwischen 2006 und 2010 durchschnittlich um 11-13 Prozent pro Jahr gefallen.
Innovation in Dienstleistungen und Anwendungen
Die Mobile Apps sind nur ein Beweis dafür, dass die Mobilgeräte zu einem immer wichtiger werdenden Informations-, Unterhaltungs- und Transaktionskanal werden. Die Innovation bei der Entwicklung von mobilfunkbasierten Dienstleistungen wird weiterhin einer der Schlüsselfaktoren bei der Förderung der Nutzung mobiler Daten sein. Einige der wichtigsten Innovationsbereiche der letzten Jahre in Zusammenhang mit den Dienstleistungen umfassen:
- Multimedia-Kommunikation - Über die traditionellen Sprachdienste, die mobilen-IP-Telefonie- und E-Mail-Dienste hinaus, stehen den Kunden immer mehr Kommunikationswerkzeuge zur Verfügung;
- Mobile Entertainment - Zunächst darauf bedacht, grundlegende Dienstleistungen für mobile Musik, Spiele sowie kurze Videos zu liefern, umfassen die mobile Dienste nun einen reichen Multimediainhalt;
- Mobile Zahlungen und Dienstleistungen - Die Near Field Communication (NFC) bietet neue Mechanismen für die Durchführung mobiler Finanzdienstleistungen sowie M-Ticketing und andere innovative Transaktionen und Dienstleistungen;
- Mobile Retail - Einzelhändler nutzen bereits den Mobilfunk als Kanal für das Lancieren von Werbekampagnen und die Möglichkeit, auf eine individuellere und interaktivere Art und Weise auf die Entfernung mit den Kunden zu kommunizieren;
- Mobile Monitoring - Die mobile Technologie verleiht Unternehmen die Fähigkeit, Geräte, die Gesundheit der Menschen und die natürliche Umgebung per Fernbedienung zu überwachen; und
- Cloud Computing - Das mobile Cloud Computing ermöglicht einen Netzwerkzugang zu einem geteilten Pool an Computing-Ressourcen, wie z. B. Archivierung, Applikationen und Dienstleistungen auf Abruf.
Kontinuierliche Investition in die Branche für ein fortschrittliche Technologie
Trotz der schwierigen aktuellen makroökonomischen Umgebung verpflichtet sich die Branche weiterhin dazu, Investitionen in neue Technologien und Dienstleistungen zu tätigen. In Europa werden die zukünftigen Innovationen voraussichtlich aus der Einführung neuer Technologien, wie der Long Term Evolution (LTE), und fortschrittlichen Geräten entstehen, um dem Bedarf für "bandbreitenhungrige" Mobilfunkgeräten zu decken. 20 Betreiber haben bereits gewerbliche LTE-Netzwerke eingeführt, und der großflächige Einsatz von LTE in ganz Europa wird bis 2014 erwartet. Die Verfügbarkeit von Spektrum ist für den Erfolg von LTE als neue Technologieplattform wesentlich. Die Fähigkeit, bestehendes GSM-Spektrum neu verteilen zu können, ist eine wichtige Entwicklung, die die Strategien zum LTE-Einsatz und neue Dienstleistungsangebote gestalten wird.
"Wenn die richtigen Gelegenheiten und die richtige Umgebung gegeben sind, wird die Mobilfunkbranche voraussichtlich weiterhin nachhaltig in neue Technologien und Dienstleistungen investieren. Die Unterstützung zukünftiger Technologien durch Betreiber, Anbieter und regulatorische Akteure, wie die Europäische Kommission, sind für die zukünftige Wirtschaftsentwicklung lebensnotwendig", so Bouverot abschließend.
Der Bericht kann unter http://www.gsmworld.com/MO heruntergeladen werden.
Anmerkung für Herausgeber:
Der Luft- und Raumfahrtmarkt in Europa wird auf 147 Milliarden Euro geschätzt (Quelle: Aerospace Global Report 2011, IMAP), der Pharma- und Biotech-Markt in Europa wird auf 95 Milliarden Euro geschätzt (Pharmaceuticals & Biotech Industry Global Report - 2011, IMAP).
Informationen zu GSMA
Die GSMA vertritt die Interessen der globalen Mobilfunkindustrie. In 220 Ländern vereint die GSMA mehr als 800 Mobilfunkbetreiber der Welt, sowie 200 Unternehmen aus dem weiteren Umfeld des Mobilfunks, wie Mobilgerätehersteller, Software-Unternehmen, Zulieferer, Internetunternehmen und Medien- und Unterhaltungsunternehmen. Die GSMA veranstaltet außerdem branchenführende Events wie den Mobile World Congress und den Mobile Asia Congress.
Für weitere Informationen besuchen Sie bitte Mobile World Live, das Online-Portal für die Mobil-Kommunikationsindustrie, unter http://www.mobileworldlive.com oder die GSMA-Unternehmenswebsite unter http://www.gsmworld.com.
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